In der Verhandlungsrunde am 30. Oktober 2019 hat das der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) der Gewerkschaft Verdi angeboten. Die Vergütungen sollen im Schnitt pro Jahr knapp drei Prozent steigen. Der Verband will ein deutliches Signal mit diesem Angebot setzen. Denn die Unternehmer seien nicht nur an einer zügigen Einigung in den Tarifverhandlungen interessiert. „Damit soll der Busfahrerberuf spürbar attraktiver gemacht werden“, erklärt Volker Tuchan, Geschäftsführer des LHO und Verhandlungsführer der Busunternehmen.

Die finanziellen Spielräume für realistische Lohnerhöhungen seien damit aber ausgereizt. Durch die bestehenden Verträge der Busunternehmer mit den öffentlichen Auftraggebern und die darin festgesetzte Preisfortschreibung der Lohnkosten seien diese begrenzt. Um eine „verstetigte Fortschreibung“ der Lohnkosten zu ermöglichen, wurde dieser sogenannte „Hessen-Index“ im Nachgang der letzten Tarifrunde von einem Bündnis, an dem auch Verdi teilgenommen hat, beschlossen. „Die neue hessische Preisgleitklausel schafft einen anteiligen Ausgleich der LHO-Lohnerhöhungen von etwa der Hälfte, und begrenzt damit den finanziellen Spielraum für die Unternehmen“, informiert der Verband.

Das Festhalten an den nach Einschätzung des LHO „exorbitant hohen Forderungen“ (23 Prozent Lohnerhöhung in diesem Jahr, fünf Tage mehr Urlaub sowie zwei Tage Sonderurlaub für Verdi-Mitglieder, eine generelle Fünf-Tage-Woche sowie eine Erhöhung der bezahlten Pausenzeiten) und den für Freitag angekündigten Warnstreik, um die Forderungen mit Gewalt durchzusetzen, kritisiert der Verband daher.

„Die Tatsache, dass die Gewerkschaft nach wie vor an einem Forderungsvolumen von etwa 40 Prozent festhält, zeigt, dass sie die Wirkung des gemeinsam entwickelten Hessen-Indexes auf die Unternehmen völlig ignoriert“, teilt Tuchan weiter mit. Über den Hessen-Index ließen sich solche Steigerungen nicht einmal ansatzweise refinanzieren, da sie nur teilweise ausgeglichen werden. „Nur halbwegs übliche Kostensteigerungen ließen den Unternehmen die Möglichkeit, den fehlenden Anteil selbst zu verkraften, ansonsten würden zahlreiche Bus-Betriebe in die Insolvenz getrieben.“