Im Rahmen des ÖPNV-Projekts „H2 Bus Rhein-Main“ haben die Verkehrsgesellschaften in Wiesbaden (ESWE Verkehr), Mainz (Mainzer Mobilität MM) und Frankfurt (traffiQ / In-der-City Bus ICB) elf Wasserstoffbusse bei der Firma „ebe Europa GmbH“ bestellt, die die Busse beim polnischen Hersteller Autosan in Sanok fertigen lässt.

Die Wasserstoffbusse sollen ab Sommer 2019 in Betrieb genommen werden. MM und ESWE Verkehr haben je zwei zwölf Meter lange Solobusse und zwei 18 Meter lange Gelenkbusse bestellt.

Die Gelenkbusse werden ab Sommer 2019 auf der Gemeinschaftslinie 6 zwischen Mainz und Wiesbaden eingesetzt, die Solobusse im übrigen Netzgebiet. Die In-der-City-Bus hat drei Solobusse für den Einsatz im Frankfurter Stadtverkehr geordert. Die Busse werden voraussichtlich bis zum Ende des zweiten Quartals 2019 ausgeliefert und an der bereits bestehenden Wasserstoff-Tankstelle im Industriepark Höchst aufgetankt.

Die Brennstoffzellen-Busse sollen nach Angaben der Verkehrsunternehmen über eine Reichweite von rund 300 Kilometer verfügen. Das Betanken der Busse soll unter 15 Minuten dauern. Eine finanzielle Herausforderung stellten derzeit mit 650.000 Euro pro Solobus die Anschaffungskosten dar. Aus diesem Grund seien die Fördergelder der EU-Förderinitiative „JIVE“ (Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe) und die Bundesmittel des BMVI wichtig, denn sie würden die Restkosten für die Verkehrsgesellschaften auf das Niveau der Anschaffungskosten von Dieselbussen minimieren. „Weitere und ähnliche Maßnahmen sind nur möglich, wenn auch künftig umfangreiche Fördermittel zur Verfügung gestellt werden und die Programme zur Förderung alternativer Antriebe im ÖPNV verstetigt und ausgebaut werden“, teilte die Landeshauptstadt Wiesbaden in einer Presseinformation mit.

Die Fördermittel der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz in Höhe von zwei Millionen Euro ermöglichen auf dem Betriebsgelände von ESWE Verkehr den Bau einer gemeinsam genutzten Wasserstoff-Tankstelle, die mit Wasserstoff aus dem Mainzer Energiepark beliefert wird. Dort sorgen vorrangig Windräder für die Stromproduktion und damit den Betrieb der „Power-to-gas“-Anlage, in der Wasserstoff hergestellt wird.

Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol erklärte: „Da auch die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie derzeit in aller Munde ist, können wir mit diesem Projekt nicht nur über innovative Antriebsarten reden, sondern gehen ganz konkrete Schritte der Umsetzung. Damit erkennen wir den dringenden Handlungsbedarf zur Luftreinhaltung, gerade auch in Wiesbaden, an und können auch ohne ein Dieselfahrverbot mit weiteren geeigneten Maßnahmen die Luftqualität in der Innenstadt und den Stadtteilen Wiesbadens deutlich verbessern.“