Im Frühjahr musste das junge Zugunternehmen Locomore Insolvenz anmelden. Seitdem standen die Räder still. Nun steigt ein tschechisches Unternehmen ein. Marketing und Vertrieb übernimmt der Fernbusanbieter Flixbus.

Im Mai dieses Jahres musste das Zug-Startup Locomore Insolvenz anmelden. Nun wurde mit dem tschechischen Bahn-Unternehmen Leo Expressein Finanzier für die in Berlin ansässige Firma gefunden.

Ab dem 24. August soll der Betrieb auf der Strecke Berlin-Stuttgart aufgenommen werden. Einmal täglich von Donnerstag bis Montag soll der Locomore-Zug wieder rollen. Zudem kooperiert Locomore künftig mit Flixbus. Der Fernbusanbieter übernimmt sowohl den Kundenservice als auch den Vertrieb der Zug-Tickets und bettet die Verbindung in sein Online-Angebot ein. So können Kunden künftig Fernbus- und Zug-Reisen kombinieren und auf der Flixbusseite Tickets kaufen. Im Gegenzug erhält das Münchner Unternehmen Provisionen. 

Fahrgäste, deren Tickets durch das Insolvenzverfahren ungültig geworden sind, sollen Freikarten erhalten. Auch Crowdinvestoren, die Locomores Anschubfinanzierung gestemmt hatten, werden Freikarten im Wert von 10 Prozent ihres ursprünglichen Investments erhalten, so Gründer Ladewig gegenüber NGIN Mobility.

Locomore bot für seine Fahrten bisher Basis-Tickets bis 22 Euro sowie teurere Business-Varianten an und lag damit weit unter den regulären Preisen der Deutschen Bahn. Mit einem Aktionspreis von unter 10 Euro steigen die neuen Locomore-Besitzer nun aggressiv in den Markt ein.