Für die Wiener Linien als einer von vielen Pilotpartnern in der Entwicklung der digitalen Dienste übermittelt Omniplus On seit einiger Zeit schon die Daten über eine internetbasierte Datenschnittstelle (API) an das bestehende Flottenmanagement- und Telematiksystem eines Drittanbieters. Die Digitalisierung des Flottenmanagements soll bei den Wiener Linien die Fahrzeugverfügbarkeit und das Werkstattmanagement verbessern. Unnötige Fahrtunterbrechungen sollen verhindert, die Werkstattzeiten besser geplant werden. Auch Ersatzteile können frühzeitiger beschafft werden.

 

Die Omniplus On Data Packages

Die Omniplus On Data Packages basieren auf einem Bus Data Center, einem Kommunikationsmodul, das über den CAN-Bus mit der gesamten Fahrzeugelektronik verbunden ist. Das Bus Data Center sammelt tausende Datenpunkte aus dem Fahrzeug und sendet diese über das Mobilfunknetz an die Server der Daimler Truck Cloud. Vor dort kann sie der Flottenbetreiber nach Bedarf abrufen. Dabei ermöglicht das Bus Data Center eine „bidirektionale Kommunikation“: Werkstatt oder Flottenmanager können Daten so auch gezielt auslesen oder Befehle – etwa zur Steuerung des Ladevorgangs beim eCitaro – an das System des Busses übertragen.

Seit 2018 verfügen alle neuen Mercedes-Busse ab Werk und ohne Aufpreis über ein solches bidirektionales Kommunikationsmodul.

Zur Analyse und Verarbeitung der übertragenen Daten können die Dienste von Omniplus On hinzugebucht werden. Die Wiener Linien nutzen hierbei etwa das größte erhältliche Data Package „diagnostic“. Der Dienst ermöglicht die Anzeige sämtlicher Fehlermeldungen aus dem Fahrzeug, eingeschlossen solche, die nach kurzer Anzeige wieder erlöschen. Die Remote-Diagnose hat einen ähnlichen Umfang wie stationäre Diagnosegeräte in den Werkstätten, die bekannte Star-Diagnose. „Wir verwenden diese Diagnosedaten zur Optimierung des Werkstattbetriebes“, so Gerhard Siegl, Referatsleiter Fahrzeugbeschaffung, technische Betreuung und Leiter der Versuchsgruppe bei den Wiener Linien. „So können die benötigten Ersatzteile bereits vor der Ankunft des Fahrzeugs bereitgehalten und schneller verbaut werden.“ Darüber hinaus werden beispielsweise die Informationen über den Bremsenverschleiß für die Planung anstehender Wartungsarbeiten herangezogen.

Über die von Omniplus On genutzte Daimler Truck Cloud sind bereits über 500.000 Omnibusse und Lkw verbunden. Ihre Daten werden verschlüsselt übertragen und auf europäischen Servern sicher und redundant gespeichert.

 

Über die Wiener Linien

Die Wiener Linien betreiben neben U-Bahnen und Straßenbahnen gemeinsam mit ihren Auftragnehmern über 130 Buslinien im Wiener Stadtgebiet. Im Fuhrpark befinden sich mehr als 400 Niederflurbusse der Marke Mercedes-Benz: neben Citaro Solobussen mit 12 Meter Länge auch Citaro G Gelenkbusse mit 18 Meter Länge sowie CapaCity mit 19,7 Meter Länge. Seit 2022 tauscht das Unternehmen schrittweise die bestehende Flotte gegen Citaro-Modelle der aktuellen Generation aus. Pro Jahr legen die Busse der Wiener Linien insgesamt rund 22 Millionen Kilometer zurück.