Mit seltenen Originalgegenständen, kniffligen Selbsttests, virtuellen Mondlandschaften und vielen Mitmachstationen gibt die Ausstellung noch bis 01. September 2021 Antworten auf Fragen wie „Muss ich ein Mathe-Ass, eine Ausnahmesportlerin und ein Sprachgenie sein, um in die astronautische Raumfahrt zu gehen?“, „Welche Alltagsprodukte haben ihren Ursprung in der Raumforschung?“ und „Wie sieht ein echter Raumanzug aus?“

Besucher erfahren hier Expertenwissen über das Leben und Arbeiten an Bord der ISS, wie Pflanzen im All wachsen oder weshalb eine Raumkapsel bei der Landung nicht verglüht. Die begrenzten Platzverhältnisse beim Raketenstart veranschaulicht beispielsweise eine echte Sojus-Sitzschale, in einem Start-Simulator kann sogar selbst Platz genommen werden.

Über eine Augmented-Reality-App, die speziell für das Universum programmiert wurde, kann man sich während des Rundgangs durch die Ausstellung, aber auch im Anschluss von überall aus, weitere Informationen auf das Smartphone holen.

Mit einer Detailtiefe, wie sie noch vor wenigen Jahren undenkbar war, ermöglichen Bilder vom Weltraumteleskop „Hubble“ neuartige Blicke in die Weiten des Weltalls. Beispiele für die große Bedeutung der Hansestadt als Raumfahrtstandort sind eine Bohreinheit zur Marserkundung sowie ein Modell des Orion-Raumschiffs, die beide mit Bremer Beteiligung entstanden sind.

Leben unter Extrembedingungen

Dass Leben unter Extrembedingungen durchaus möglich ist und es sich lohnt, danach zu suchen, verdeutlichen Kleinstlebewesen namens „Bärtierchen“, die trotz Strahlung, Schwerelosigkeit und Vakuum im All überleben. Wie dagegen Menschen im Weltraum leben und arbeiten, zeigt ein Ausstellungsbereich, der atmosphärisch der Internationalen Raumstation ISS nachempfunden ist. So hält dieser Arbeitsplatz zum Beispiel einen rückstoßlosen Hammer bereit, außerdem gibt es einen Originalschlafsack oder auch echte Astronautennahrung zu sehen. Mithilfe eines Greenscreen können sich Besucher sogar auf die ISS teleportieren lassen und ein Selfie davon machen.

Auch die Orientierungslosigkeit in der Schwerelosigkeit können Ausstellungsgäste in einer optisch rotierenden Röhre mit farblich wechselnden LED-Leuchten nachempfinden, während eine spezielle Gerüstkonstruktion das verringerte Eigengewicht auf dem Mond simuliert. Ein Spaziergang in einer kargen Mondlandschaft wird ebenfalls virtuell durch eine VR-Brille ermöglicht.

Zur Sonderausstellung im Universum Bremen ist auch ein besonderes Gepäckstück des bekannten deutschen Astronauten Alexander Gerst zu sehen: ein mit der Comicfigur „Captain Future“ bedrucktes T-Shirt – dem Helden aus Gersts Kindheit. In einer live von der ISS gestreamten Botschaft mit dem Titel „Nachricht an meine Enkelkinder“ macht der Astronaut außerdem aus einer Entfernung von 400 Kilometern über der Erde auf die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres blauen Planeten aufmerksam.

Über die gesamte Laufzeit von zehn Monaten finden begleitend zu der Sonderausstellung Aktivitäten und Veranstaltungen für jedes Alter statt. Geplant sind unter anderen Schulklassen-Programme, Science-Shows und Team-Events. Entwickelt wurde die Ausstellung „Up to Space – Raumfahrt im Universum“ gemeinsam mit dem französischen Luft- und Raumfahrtmuseum „Musée de l'Air et de l'Espace“ in Paris.