Design-Studie zum Van Hool Exquicity (Foto: Van Hool)
Der belgische Bushersteller Van Hool präsentiert auf dem UITP-Weltkongress 2015, der vom 8. bis 10. Juni in Mailand stattfindet, eine Design-Studie des Modells Exquicity, dem sogenannten „Trambus".
Mit dieser Designstudie formuliert Van Hool, gemäß einer Presseerklärung, „eine treffliche Antwort auf die immer höheren Anforderungen der Fahrgäste und Verkehrsgesellschaften an Komfort, Pünktlichkeit, Flexibilität, Umweltfreundlichkeit und Kosteneffizienz im öffentlichen Verkehr."
Bei dem Entwurf dieser Designstudie ging Van Hool von dem bestehenden Exquicity aus. Seit der Markteinführung dieses Modells im Jahr 2011 haben die Entwickler von Van Hool unter der Leitung von Jan Van Hool, Design and Development Director, die vielen Erfahrungen der Verkehrsgesellschaften und Fahrgäste in Metz (F), Parma (I), Barcelona (E), Genf (CH), Malmö (S), Bergen (N) und Luxemburg (L) gesammelt, wo dieses überaus wertige öffentliche Verkehrsmittel bereits im Einsatz ist.
Fensterfläche wächst um 30 Prozent
An der Außenseite des Fahrzeugs fällt sogleich die große bündige Fläche auf, die das moderne, schlichte und stromlinienförmige Erscheinungsbild des Exquicity noch stärker betont. Hierzu wurden die Scheiben weiter nach vorne und unten durchgezogen. Die Fensterfläche vergrößert sich somit praktisch um 30 Prozent und erstreckt sich nun vom Dach bis zum Boden. Dies steigert auch den Geräumigkeitseffekt im Fahrzeug, wo der erhöhte Lichteinfall den Fahrgästen ein angenehmeres Reiseerlebnis beschert.
Neues Bodenkonzept bietet zusätzliche Plätze für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen
Im Interieur der Designstudie hat sich die ebene Nutzbodenfläche durch den Einsatz von Radnabenmotoren noch weiter optimiert. Das Ergebnis ist ein zu 100 Prozent ebener Boden über die gesamte Fahrzeuglänge und eine vergrößerte Stehfläche. Dieses neue Bodenkonzept bietet zudem die Möglichkeit, an der zweiten Einstiegstür zusätzliche Plätze für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagenbenutzer einzurichten. Die Sitze und Sitzbänke präsentieren sich ebenfalls im neuen Design. Markant an der Innenraumgestaltung des Fahrzeugs ist die große klappbare Querbank. Die Sitzbänke und Sitze sind mit neuen, langlebigen Stoffen bezogen, bei deren Herstellung keine Lösungsmittel mehr und 70 Prozent weniger Wasser benötigt werden. Außerdem fällt der CO2-Ausstoß bei diesen neuen Stoffen um 35 Prozent geringer als bei der Produktion herkömmlicher Mikrofaserstoffe aus. Einer dieser neuen Bezugsstoffe ist übrigens größtenteils aus Recycling-Polyester gefertigt. Die neuen Stoffe sind ausgesprochen weich und komfortabel, dazu pflegeleicht und sehr langlebig.
Zentraler Lichthimmel, indirekte Beleuchtung, WLAN
Prägend für das Interieur ist auch der zentrale Lichthimmel, der sich mit einer indirekten Beleuchtung kombinieren lässt. Über den breiten Ein- und Ausstiegstüren sind helle elektronische Großbildschirme angebracht, die den Fahrgästen die aktuellen und anstehenden Haltestellen, Umstiegsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten usw. anzeigen. Mit der LED-Beleuchtung (Red-Green-Blue-Ausführung, sodass noch weitere Farben möglich sind) regelt der Fahrer die Stimmung und die gefühlte Temperatur im Fahrzeug. Auch an die Zugänglichkeit zu den neuen Medien wurde gedacht. So sind neben WLAN auch mehrere USB-Ladestationen für mobile Geräte (Smartphone und Tablet) eingebaut.
Steuerung über 22-Zoll-Touchscreen, Notstopp-Schalter verbleibt im Armaturenbrett
Ebenso haben die Designer den Fahrerstand unter die Lupe genommen. Die augenfälligste Entwicklung ist an dem Armaturenbrett zu erkennen, an dem alle Fahrzeugbedienungen zentral zusammenlaufen und sämtliche Funktionen und Bilder (der Kameras im Fahrzeug) über einen mittigen 22-Zoll-Tochscreen gesteuert werden, der mit der neuesten Optical-Touch-Sensortechnik ausgestattet ist. Zur Integration der einzelnen Funktionen und Bildwiedergaben hat VDH Software Solutions aus Niel eine spezielle Software entwickelt. Nur die gesetzlich vorgeschriebenen Notstopp-Schalter sind auf dem Armaturenbrett verblieben. Diese Neuanordnung ergibt nun ein schlichtes, geradliniges Armaturenbrett, das klar und übersichtlich zu bedienen ist. Die neue Design-Studie kann am Stand von Van Hool auf dem UITP-Weltkongress 2015 in Halle 3, Stand 140, begutachtet werden.