Damit können die Bad Hersfelder Festspiele nach Charlotte Schwab („König Lear“), Max Herbrechter („König Lear“), Stefan Kurt („Die Rache der Fledermaus“) und Kathrin Ackermann, („Nein zum Geld!“) einen weiteren prominenten Schauspieler im Ensemble 2023 begrüßen.
Francis Fulton-Smith und Intendant Joern Hinkel kennen sich schon lange und haben seit Jahren vor, miteinander Theater zu machen. Vor allem Fulton-Smiths Darstellung des Franz-Joseph Strauss hat Hinkel sehr beeindruckt: „Er ist ein Vollblut-Schauspieler, der sich mit Herz und vollem Körpereinsatz in seine Rollen stürzt. Was für eine Spielfreude und Neugier! Immer wieder hat er mir erzählt, er würde so gerne mehr Theater spielen und suche nach neuen Herausforderungen jenseits des typischen Rollenklischees.“
Der Lehrer John Keating ist eine solche Rolle. „Der Club der toten Dichter“ wurde von Joern Hinkel in Bad Hersfeld zum ersten Mal auf eine europäische Bühne gebracht. Darin verführt Keating an einer konservativen Elite-Schule mit unkonventionellen Methoden die Schüler zum selbständigen Denken und zur Liebe für die Poesie und bringt damit einen Prozess in Gang, der alle verändert.
Seine Kinder haben ihn inspiriert, die Kunst zur Freiheit des Denkens zu nutzen
„Es ist nicht zuletzt durch meine beiden Kinder und deren Erfahrungen in Schule und sozialen Medien, sondern gerade auch durch die jüngsten Entwicklungen im sozioökonomischen und politischen Bereich unserer Welt, weshalb ich es als die unbedingte Pflicht der Kunst erachte, genau jetzt daran zu erinnern, dass nur Toleranz, Bildung und Nächstenliebe feste Säulen einer demokratischen, werteorientierten Gesellschaft sein können“, sagt Francis Fulton-Smith über seine Hauptrolle in Bad Hersfeld. „Die Haltung des Lehrers Keating und wie er spielerisch seine Schüler ermutigt, sich zu entscheiden, ist für mich exemplarisch, um deutlich zu machen, dass eine humanistische Gesellschaft, deren Werte wir leben wollen, ausschließlich auf Freiheit des Denkens beruhen kann.“
Joern Hinkel ist glücklich, auch in diesem Jahr einen renommierten Schauspieler für die Hauptrolle in seiner Inszenierung gefunden zu haben: „Schon im vergangenen Jahr haben mich viele Zuschauerinnen und Zuschauer darauf angesprochen, wie spannend sie es fanden, so unterschiedliche Darsteller wie Götz Schubert und Michael Rotschopf als Keating zu sehen. Es sei beinahe so, als besuche man ein anderes Stück. Beide haben die Rolle des Lehrers mit ihrer ganz besonderen Persönlichkeit bereichert und die Herzen des Publikums im Sturm erobert. Unserem neuen Keating wird das sicher ebenfalls gelingen - und wieder wird unser Publikum ein verändertes Stück erleben.“