In die Einrichtung investiert die Hochbahn nach eigenen Angaben rund 70 Millionen Euro. Bis zu 240 Busse sollen in der XXL-Werkstatt Platz finden. Bislang sind die ersten vier serienreifen Elektrobusse der Hochbahn im Betriebshof Hummelsbüttel stationiert, wie Unternehmenssprecher Christoph Kreienbaum sagte. In diesem Jahr sollen zur Elektroflotte noch 26 Fahrzeuge hinzukommen, im nächsten weitere 30. Sie kosten etwa doppelt so viel wie Busse mit Dieselmotoren.
Von 2020 an will die Hochbahn nur noch emissionsfreie Busse anschaffen. So hat es die Bürgerschaft vor drei Jahren beschlossen. Vorerst erweitert die Hochbahn ihren Fuhrpark aber noch um Fahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb. Erst Mitte des Monats übernahm das Unternehmen den ersten von 60 neuen Großraumbussen. Die Hochbahn verfügt über rund 1.000 Busse.
Die vier ersten Elektrobusse würden vor allem auf der sogenannten Innovationslinie 109 (ZOB – U-Alsterdorf) eingesetzt werden, sagte Kreienbaum. Die Fahrzeuge haben eine Reichweite von 150 Kilometern. Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, sind sie mit einer Dieselheizung ausgerüstet. Auf einigen Linien der Hochbahn muss ein Bus pro Einsatz mindestens 300 Kilometer schaffen. Das Unternehmen hofft, dass die Hersteller die Reichweite der Elektrobusse mit einer Brennstoffzelle vergrößern können. Auch das wird von der Hochbahn mit zwei Fahrzeugen erprobt.
Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), die zahlreiche Buslinien in der Hansestadt und im Umland betreiben, hatten im Januar eine neue Werkstatt für Elektrobusse in Hamburg-Bergedorf in Betrieb genommen. Zwei neue Testbusse des Herstellers Sileo sollen dort gewartet werden. Allerdings hat es nach Angaben einer Sprecherin Probleme gegeben. Die Fahrzeuge sind derzeit beim Hersteller in Salzgitter zur Reparatur. Zuvor waren bereits zwei größere Gelenkbusse im Probebetrieb gescheitert. Zuverlässig unterwegs seien dagegen zwei kleinere Fahrzeuge, die durch Blankenese fahren.
Anfang April bestellten die VHH die ersten 16 serienreifen Batteriebusse. Von 2020 an wollen auch die Verkehrsbetriebe nur noch Elektrobusse anschaffen, bis 2030 soll die Flotte nach Angaben von Sprecherin Anja Giercke auf 420 Fahrzeuge wachsen. Im Umland will das Unternehmen 211 moderne Dieselbusse einsetzen. Für Schleswig-Holstein gibt es keine politische Vorgabe zur Umstellung auf Elektromobilität.
Sollte Hamburg den von Bürgermeister Tschentscher vorgeschlagenen Fünf-Minuten-Takt einführen, müssten die VHH noch mehr E-Busse anschaffen, wie Giercke andeutete. Tschentscher hatte Ende März auf einem SPD-Landesparteitag gesagt, Ziel des „Hamburg-Takts“ sei, dass die Fahrgäste spätestens im Jahr 2029 nicht länger als fünf Minuten auf Bus, U- oder S-Bahn oder andere Mobilitätsangebote warten müssten.