Neben dem kürzlich vorgestellten E-Bus haben die OVB weitere sechs Solaris Urbino 12 electric und einen Gelenkbus Urbino 18 electric beschafft. Bis Ende nächsten Jahres soll die Elektrobus-Flotte um weitere 29 Fahrzeuge, (20 Solo- und neun Gelenkbusse) auf dann 36 E-Busse wachsen, teilte das Unternehmen mit. Die OVB werden die neuen Elektrobusse in Kürze schon zu Schulungszwecken im Straßenverkehr einsetzen.

„Für uns“, so OVB-Geschäftsführerin Anja Georgi, „ist die Vorstellung der neuen Elektrobusse ein Meilenstein in der 136-jährigen Geschichte der Offenbacher Verkehrs-Betriebe.“ Die OVB wechselten ja nicht einfach nur den Antrieb einiger Fahrzeuge, sondern stellten den gesamten Betrieb auf eine völlig neue Technologie um. Mehr als drei Jahre habe das Stadtwerke-Unternehmen diesen Wandel vorbereitet. Anja Georgi: „Die größte Herausforderung dabei ist der Umbau unseres Betriebshofes bei laufendem Betrieb gewesen.“

Diesen Umbau mit neuer Energieversorgung und neuer Ladeinfrastruktur sowie 40 Prozent der Mehrkosten für die ersten sieben E-Busse gegenüber Dieselfahrzeugen habe das Land Hessen mit 5,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Strukturfonds (EFRE) gefördert. Die bereits bestellten weiteren 29 E-Busse fördert der Bund aus Mitteln des Energie- und Klimafonds (EKF). Gefördert werden 80 Prozent der Mehrkosten mit acht Millionen Euro.

„Mit einer Förderung in Höhe von zusammen 13,2 Millionen Euro konnten wir die Förderfenster effektiv nutzen“, freut sich OVB-Geschäftsführer Heiko Linne, der bei dem Stadtwerke-Unternehmen den kaufmännischen Bereich verantwortet. Nach Abzug der Förderung verbleibe bei den OVB ein Eigenanteil in Höhe von 12,7 Millionen Euro. Die Investitionskosten würden in Abhängigkeit der jeweiligen Nutzungsdauer buchhalterisch abgeschrieben. Nach der letztjährigen Planung seien das bezogen auf 2022, wenn alle 36 Fahrzeuge samt Infrastruktur in Betrieb seien, rund 900.000 Euro pro Jahr.

Heiko Linne: „Beim Wechsel zum Elektroantrieb muss eines klar sein: Die Umstellung auf Elektrobusse kostet zunächst mehr, als weiterhin mit Dieselbussen zu fahren.“ Schließlich müsse zunächst einmalig in die Infrastruktur investiert werden. Doch auch, wenn sich das erst nach den ersten Betriebsjahren sagen lassen werde: Er rechne gegenüber den Dieselbussen allein schon wegen der geringeren Zahl an wartungsintensiven Antriebskomponenten mit niedrigeren Betriebskosten. Zudem seien E-Busse langlebiger und es entfielen absehbar steigende Bezugskosten für Dieselkraftstoff und etwaige Nachrüstungen von Abgasreinigungstechnik.