Nutzer können sich somit erstmals zentral an einer Stelle diesbezüglich informieren, beispielsweise über gefahrene Kilometer und die damit verbundenen Kosten für die Steuerzahler in verschiedenen Regionen. Gestartet hat das ÖPNV-Transparenzregister der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) gemeinsam mit seinen Partnern aus den Reihen der privaten Verkehrsunternehmen sowie dem beteiligten wissenschaftlichen Projektteam für Deutschland. Die Beta-Version des digitalen "Nachschlagewerks" zeigt bereits alle entscheidenden Funktionen, die ab Januar 2020 dann auch im Regelbetrieb verfügbar sein werden. Bis dahin aber besteht die Möglichkeit, Daten zu ergänzen.

Das wissenschaftliche Projektteam der Hochschulen Heilbronn und Worms hat dafür die öffentlich verfügbaren Informationen über die zugrundeliegenden Leistungen zusammengetragen, die von Seiten der mehr als 400 ÖPNV-Aufgabenträger in Deutschland in den Berichten nach Art. 7 der VO (EG) Nr. 1370/2007, in den Haushaltsplänen und -abschlüssen der zuständigen Gebietskörperschaften, in den Vergabebekanntmachungen und in Nahverkehrsplänen bereitgestellt werden. Bislang sind die entsprechenden Angaben jeweils nur einzeln – oder mitunter nur lückenhaft – zu finden und sehr unterschiedlich aufbereitet, sodass sich eine wirkliche Markttransparenz nicht einstellen konnte. Das ändert sich nun. Mit Hilfe von verschiedenen Sortierfunktionen können gezielt Werte gesucht und einander gegenübergestellt werden. Auch die Qualität der jeweiligen Datenlage wird im Transparenzregister offengelegt.

Stellvertretend für die Auftraggeber des ÖPNV-Transparenzregisters, ein Konsortium aus privaten Busunternehmen und dem Mittelstandsverband der Branche, sagte BDO-Präsident Karl Hülsmann bei der Vorstellung des neuen Online-Tools: „Die Europäische Kommission hat sich in Hinblick auf die Vergabe von Verkehrsleistungen ausdrücklich Transparenz gewünscht und diese vorgesehen. Das geschah aus gutem Grund: Man wollte Kundinnen und Kunden schützen und guten Angeboten zum Erfolg verhelfen. In der Praxis gelangten wir hierbei in Deutschland aber leider aufgrund der vielgliedrigen Vergabelandschaft und einer unübersichtlichen Darstellung der Zahlen nicht zum Ziel. Das wird sich jetzt ändern.“