Herbert König, Chef der Münchener Verkehrgesellschaft (Foto: muenchen.de / Mark Read)
Herbert König (Foto: muenchen.de / Mark Read)

Der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Herbert König, hat den Stadtrat zum Umdenken in der Verkehrsgesellschaft aufgefordert.

„Wenn man jetzt nichts tut, wird es Mitte des nächsten Jahrzehnts zum Kollaps des U-Bahn-Systems kommen", sagte König dem „Münchner Merkur". Er sprach sich dafür aus, die U-Bahn-Linien im Stadtzentrum auszubauen - mit dem Bau der sogenannten U9-Spange, die vor allem den Marienplatz im Herzen der Stadt als Umsteige-Knoten entlasten soll.

In den vergangenen Jahrzehnten habe man das ÖPNV-Netz vor allem im Außenbereich ausgebaut, sagte König weiter. Der Kernbereich der Stadt müsse jetzt wieder höchste Priorität haben.

Zu einer möglichen Reform des Tarifsystems sagte König, es gebe diesbezüglich ein „Grunddilemma": Einerseits wolle man die Preise möglichst gerecht gestalten, andererseits möglichst unkompliziert. „Je gerechter man aber sein will, desto mehr Preisstufen sind erforderlich. Dadurch wird das System aber wieder komplizierter." Es gebe Verbesserungsbedarf beim aktuellen Tarifsystem, aber „dass 2018 bereits die Zonen fallen, wie man bereits lesen durfte, und die Fahrgäste nur noch mit Handy-Tickets fahren, das wird nicht passieren".

Die Münchner Verkehrsgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke München GmbH (SWM) und Partnerin im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Sie trägt seit 2002 die Verantwortung für U-Bahn, Bus und Tram in der Landeshauptstadt.