„Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt Mario König, Vorsitzender des Mitteldeutschen Omnibusverbands (MDO). „Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, dass wir systemrelevant sind. Deshalb haben wir uns schweren Herzens entschlossen, uns im November nicht zu treffen“, so der Omnibusunternehmer aus Bad Langensalza.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie erleben die mitteldeutschen Omnibusunternehmer eine der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Die Branche blickt, trotz Fahrverboten in Frühjahr und aktuell strengen Hygienemaßnahmen in den Fahrzeugen, vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Wenn auch langsam, steigen die Fahrgastzahlen wieder an.

„Wir alle werden dringend gebraucht, um täglich Hunderttausende von Menschen sicher und umweltfreundlich zu befördern“, berichtet König. Deshalb verzichte man auf das wertvolle Branchentreffen in Gera – auch wenn den Omnibusunternehmern aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt viele Themen unter den Nägeln brennen.

Von der Politik, so der MDO, wünschen sich die privaten ÖPNV-Betriebe mehr Unterstützung und mehr unternehmerische Freiheit. Demnach würden vor allem für alternative Antriebe und Digitalisierung marktgängige Konzepte und Fördergelder benötigt. Um dem Personalmangel in den Fahrzeugen entgegenzuwirken, sei ebenso eine Lockerung der Ausbildungsbedingungen für Fahrer nötig.

Die Frage, wie trotz der Corona-Krise noch ein Geschäft gemacht werden könne,  stehe für die Bustouristik an oberster Stelle. Die Branche habe bereits erheblichen Schaden genommen, da die Verunsicherung der Fahrgäste enorm sei. „Staatliche Hilfsgelder reichen nicht aus. Und das obwohl der Bus nachweislich dank hochmoderner Klima- und Filteranlagen einen permanenten Luftaustausch hat und damit als coronasicheres Verkehrsmittel gelten kann“, teilt der Verband in seiner Presseinformation mit. „Wer mit Bussen fährt, ob im Nahverkehr oder bei einer Busreise, ist keinen zusätzlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Dafür arbeitet unsere Branche intensiv“, betont Mario König weiter.

Darüber hinaus informiert der MDO, dass in diesem Jahr die Fahrerauszeichnung „Sicher und Unfallfrei“ individuell in den Betrieben erfolgt. „Selbstverständlich werden wir unsere Fahrerinnen und Fahrer mit Urkunde und Plakette für ihr vorbildliches Verhalten im Straßenverkehr wertschätzen“, kündigt der MDO-Vorsitzende an.