Obwohl Ersthelfer und Rettungskräfte sofort versuchten, die Frau aus Garbsen wiederzubeleben, erlag sie noch am Unfallort ihren Verletzungen. Von den insgesamt 15 Fahrgästen der Linie 480 wurden zudem 13 verletzt, drei von ihnen schwer. Ein Vierjähriger musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Der 46 Jahre alte Fahrer der Sattelzugmaschine wurde außerdem schwer, der 45-jährige Busfahrer leicht verletzt. Zuvor war von mehr Verletzten ausgegangen worden.

Der Unfall ereignete sich am Montagabend gegen 18.20 Uhr an einer Ampelkreuzung. Den bisherigen Ermittlungen zufolge war die Ampelanlage zum Unfallzeitpunkt ausgeschaltet. Dies hätten Zeugenaussagen und die Auswertung technischer Aufzeichnungen ergeben. Daher hätte der Busfahrer dem Sattelzug, der sich auf der Hauptstraße befand, Vorfahrt gewähren müssen, erklärte die Polizei. Gegen den 45-jährigen Busfahrer werde deshalb wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. „Wir wollen beide Fahrer so schnell wie möglich befragen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

Der Sattelzug war auf der Kreuzung frontal in die Fahrerseite des Gelenkbusses gestoßen. Im Anschluss daran prallte die Sattelzugmaschine ohne Auflieger gegen ein Verkehrszeichen und einen Ampelmast.

Die Kreuzung nördlich von Hannover wurde für die Rettung der Fahrgäste und die Unfallaufnahme weiträumig gesperrt. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Unter den Verletzten waren insgesamt vier Kinder.

Nach dem Unfall haben die Verkehrsbetriebe Üstra schockiert und bestürzt reagiert. „Es ist ein schwarzer Tag für den Nahverkehr in Hannover“, sagte Üstra-Sprecher Udo Iwannek. Er habe in den vergangenen Jahren keinen solch schweren Unfall im Nahverkehr in Hannover erlebt. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Getöteten und bei den Verletzten.“ Die Buslinie 480 wurde dem Üstra-Sprecher zufolge von einem Subunternehmen bedient. Dies sei gerade im äußeren Bereich des Liniennetzes seit vielen Jahren üblich.