Der vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Rittmeister von der Kanzlei Reimer Rechtsanwälte teilt in einer Presseinformation mit, dass der Geschäftsbetrieb des Tourismusunternehmens mit rund 30 Millionen Euro Jahresumsatz uneingeschränkt weiterlaufe und die Gehälter der Mitarbeiter bis einschließlich November 2020 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert würden.
„Durch die Covid-19-Pandemie ist die Durchführung nahezu aller Reisen zum Erliegen gekommen“, begründet GTW-Geschäftsführer Uwe Schneider den Insolvenzantrag. „Hinzu kommen hohe Rückzahlungsverpflichtungen aufgrund stornierter und abgesagter Reisen. Diese haben durch Reisewarnungen für wichtige Destinationen wie Ungarn und Wien nochmals zugenommen, sodass wir letztlich die Reißleine ziehen mussten“, sagt Schneider.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Rittmeister analysiere derzeit mit einem Expertenteam die wirtschaftliche Situation des Unternehmens, um Sanierungs- und Fortführungsoptionen zu prüfen. „Mittlerweile trotz der Corona-Krise wieder eingehende Anfragen machen Hoffnung auf eine zügige Ausweitung der operativen Geschäftstätigkeit“, erklärt Sanierungsexperte Rittmeister. Doch am Ende werde für eine Sanierung mitentscheidend sein, dass es keine weiteren Restriktionen oder Reisewarnungen für die wichtigsten Destinationen gebe – oder gar einen zweiten Lockdown, betont Rittmeister.
In einer Mitteilung an seine Kunden erklärte der Paketer: „Bei einer positiven Entwicklung der Corona-Pandemie und einer damit verbundenen verbesserten Durchführungsquote der Reiseveranstalter im Jahre 2021, bestehen gute Möglichkeiten, den Betrieb der GTW-Grimm Touristik Wetzlar dauerhaft mit Erfolg fortzuführen. Wir gehen davon aus, dass alle noch ausstehenden Reisen für 2020 und auch in 2021 durchgeführt werden.“
Das traditionsreiche Unternehmen appelliert zudem an seine Kunden, aktuell nicht zu stornieren und das Unternehmen weiterhin mit Aufträgen zu unterstützen.