In den Niederlanden/Belgien wird der von Iveco produzierte Bus mit komprimiertem Biogas (CNG) betrieben. In Skandinavien kommt ein Bus von Scania zum Einsatz, der mit verflüssigtem Biogas (LBG) fährt. Flixbus arbeitet für das Projekt mit den Gasanbietern Orange Gas (OG) und Gasum zusammen.

Der Fernbusanbieter wolle durch das Testen alternativer Kraftstoffe in verschiedenen Projekten ein Verständnis dafür bekommen, wie die Technologien von Buspartnern und Fahrgästen angenommen werden, aber auch betriebliche Einschränkungen, Vorteile und mögliche Auswirkungen auf die Betriebskosten evaluieren, teilt das Unternehmen mit.

Um die Herkunft des Biogases zu verifizieren, realisiert Flix Mobility die Umsetzung des Projekts gemeinsam mit dem Klimapartner „Atmosfair“, dessen Berechnungen eine CO2-Reduktion von rund 75 Prozent im Vergleich zum Dieselbetrieb auf den Strecken zwischen Amsterdam und Brüssel sowie zwischen Stockholm und Oslo aufzeigen.

„Nach eineinhalb sehr herausfordernden Jahren steigt die Reiselust der Menschen nach und nach wieder an. Nachhaltiges Reisen liegt uns besonders am Herzen und wir wollen hier ein klares Zeichen setzen: Biogas ist eine der wichtigsten Technologien, um Reisen schon heute so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Wir möchten Vorreiter bei alternativen Antrieben auf der Langstrecke sein“, erklärt André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von Flix Mobility.

Von dem Fernbusanbieter seien auch deutsche Verbindungen für den Betrieb von Biogas-Fernlinien in Betracht gezogen worden, wie zum Beispiel die Strecke Marburg – Düsseldorf. Die politischen und regulatorischen Einschränkungen gegenüber Fernbussen in Deutschland sprachen, nach Angaben von Flixbus, allerdings gegen einen Einsatz. „Die Voraussetzungen in Skandinavien oder den BeNeLux-Ländern erwiesen sich als deutlich moderner und unkomplizierter“, so das Unternehmen. So gelte in Deutschland für die besonders klimafreundlichen Fernbusse eine höhere Mehrwertsteuer als für andere Verkehrsmittel.

„Diese Diskriminierung ist nur in Deutschland zu finden, kein anderes europäisches Land geht diesen Weg. Für ökologische Fernbusfahrten gilt der volle Mehrwertsteuersatz, während für Fahrten mit Dieselloks eine geringere Mehrwertsteuer anfällt – und für einen Flug von Berlin nach Prag gar keine. Solche Rahmenbedingungen führen Deutschland in der Umweltdebatte vor“, kritisiert Schwämmlein.