Diese sieht eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro für alle Gewerkschaftsmitglieder sowie einen Mindeststundenlohn von 15 Euro für alle Busfahrer im Linienverkehr ab dem 01. September vor, wie Jürgen Jung, Verdi-Landesfachbereichsleiter für Verkehr, mitteilte.

Bei privaten Busunternehmen in Rheinland-Pfalz arbeiten laut Verdi rund 6.000 Fahrer. Von der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

„Wir sind froh, dass zum ersten Schultag Normalität bei der Schülerbeförderung herrschen wird“, sagte Jung der Deutschen Presse-Agentur. „Es war aber eng.“ Die am Donnerstag (13. August) erzielte Übergangslösung erlaube es, ohne unmittelbaren Zeitdruck über die nach wie vor offenen Fragen wie die Bezahlung von Standzeiten, Jahresurlaub, Arbeitszeit und Lohngefüge zu verhandeln. Grundlage für die Einigung kurz vor dem Ende der Sommerferien sei die Aussicht auf die Einführung eines sogenannten ÖPNV-Index gewesen, auf die sich Verdi, die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) Rheinland-Pfalz und das Land vor eineinhalb Wochen geeinigt hatten.

Durch dieses Instrument soll der öffentliche Nahverkehr bezuschusst werden. Auch mögliche Tarifsteigerungen bei Busfahrern könnten zum Teil ausgeglichen werden. Über die Details soll in den nächsten Monaten verhandelt werden, hatte das Verkehrsministerium erklärt. Der Index soll im nächsten Jahr in Kraft treten.

Der Geschäftsführer der VAV, Heiko Nagel, zeigte sich im Gespräch mit der „Allgemeinen Zeitung“ erleichtert. „Die Streiks konnten in letzter Sekunde abgewendet werden“, sagte er. Allerdings sei dieser Abschluss eine finanzielle Herkulesaufgabe für die Busunternehmer. Dass deren Vertreter der nun getroffenen Vereinbarung zustimmten, habe vor allem einen Grund: „Wir haben aus der Landespolitik das Signal empfangen, dass es zum 01. Januar 2021 einen ÖPNV-Index geben wird, der solche exorbitant hohen Tarifsteigerungen ausgleichen soll.“