„Es geht um Mobilität für alle, gerade im ländlichen Raum“, sagte die Rathaus-Chefin. Bad Birnbach hat etwa 5.800 Einwohner und besteht aus 85 Ortsteilen. Das Angebot werde insbesondere von Menschen genutzt, die nicht mehr so mobil seien. Der Bus kann per Telefon oder Handy-App gerufen werden. Zu den 20 Haltepunkten gehören neben Hotels auch der Ortskern, die Kirche, Schule, Feuerwache und eine Anlage für betreutes Wohnen. Für die Zukunft hoffen die Betreiber, dass noch mehr Menschen gemeinsam den Bus nutzen. Im ersten Jahr waren je Fahrt im Schnitt 1,7 Personen an Bord.
Einen Optimierungswunsch hat die Bürgermeisterin: Die Busse sollten etwas schneller werden. Aktuell seien sie mit bis zu 20 Stundenkilometern unterwegs. Dem pflichtete Bernreiter bei: Mehr Geschwindigkeit wäre wichtig. Insgesamt sprach er von einer erfreulichen Entwicklung. Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel bezeichnete den ÖPNV mit autonomen eBussen in Bad Birnbach als bundesweites Vorzeigeprojekt.
Beteiligt sind an dem Projekt mit Namen „HEAL“ neben dem Markt Bad Birnbach die Deutsche Bahn, der Landkreis Rottal-Inn, die Regionalbus Ostbayern GmbH und der Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Gefördert wird „HEAL“ auch vom Bundesverkehrsministerium.
Ein erstes Projekt mit einem autonom fahrenden eBus im ÖPNV startete Bad Birnbach bereits im Jahr 2017: Ein Fahrzeug bringt auf einer Pendelstrecke Menschen vom Bahnhof zur Therme und auf den Marktplatz. Dieses nutzten den Angaben nach seither rund 87.500 Menschen. Der Pendelbus bleibt ebenfalls weiterhin in Betrieb. Die eBusse fahren zwar autonom, jedoch ist aus Sicherheitsgründen ein Begleiter an Bord, der in kritischen Situationen eingreifen könnte.
(dpa)