Die elektrisch betriebenen Fahrzeuge sollen an zwei Haltestellen eine schnelle Nachladung erhalten können. Die Elektrifizierung der Linie gilt bei der Trasporti Pubblici Luganesi SA (TPL) als erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Auf das Projekt habe sich das Unternehmen seit fast zehn Jahren vorbereitet: Seit 2015 wurden Studien erstellt, um daraus kann ableiten zu können, ob die Diesel-, Wasserstoff-, Hybrid- oder Elektrotechnologie die geeignete Lösung für die Gegebenheiten in Lugano ist. Die Ergebnisse sprachen für Elektrofahrzeuge als zu favorisierende Antriebsfahrzeuge, heißt es aus dem Unternehmen.

Die Vorteile von Elektromobilität lägen auf der Hand, so die Verantwortlichen: CO2- Emissionen und Feinstaub in städtischen Gebieten ließen sich vermeiden, die Lärmbelastung reduzieren – und das nicht nur außen, sondern auch im Fahrzeuginneren. Die Entscheidung, zuerst die Linie 5 zu elektrifizieren, resultierte aus einer Abwägung verschiedener Faktoren unter Einbeziehung der betroffenen Akteure. Die Linie 5 sei eine der anspruchsvollsten und am häufigsten genutzten Linien in Lugano, so Roberto Ferroni, Direktor von TPL. Außerdem ist die Linie mit 16,4 Kilometern die längste im Einzugsbereich. Dank zweier Ladestationen, die an zwei Haltestellen entlang der Strecke errichtet werden, können die von HESS zu liefernden Gelenkbusse 19 Stunden fahren, ohne zum Laden ins Depot zurückkehren zu müssen.

In der Vergangenheit hat die Region bereits Erfahrungen mit Elektromobilität gemacht: Schon auf dem von TPL betriebenen Trolleybusnetz, das 2001 außer Betrieb genommen wurde, fuhren seit den 1960er-Jahren Busse mit HESS-Karosserien in Lugano. Im Einzugsbereich sind aktuell außerdem rund 60 Midi-Busse des Typs SwissAlpin von HESS unterwegs.

Jeder Bus legt täglich fast 300 Kilometer zurück und bewältigt dabei einen Höhenunterschied von 117 Metern. Mit 2,2 Millionen Nutzern pro Jahr hat die Linie 5 nach der Linie 3 die zweithöchste Fahrgastzahl in Lugano. Bei der von TPL lancierten internationalen Ausschreibung gewann HESS den Zuschlag für die Lieferung des gesamten Elektrobussystems. Dieses besteht u.a. aus acht Elektrogelenkbussen und der notwendigen Ladeinfrastruktur.

HESS beschäftigt aktuell über 850 Mitarbeiter und bildet 47 Azubis in 12 verschiedenen Berufen aus. Aus dem über Jahrzehnte weiterentwickelten CO-BOLT- Baukastensystem von HESS entstehen Transportmittel, welche präzise auf ihren Einsatz abgestimmt sind.